Mittwoch, 19. August 2015

Across the Sky, oder: Planung ist überbewertet

Ich habe euch in meinem letzten Post ja erzählt, wie ich Kai von TUG Photography kennen gelernt habe beim Shooting mit Liancary.. Wir wollten schon seit Ewigkeiten mal shooten, aber es hat dann dennoch nie geklappt. Also schrieben wir immer mal wieder nette Nachrichten hin und her.

Kai kommt aus Wasserburg, was jetzt nicht so weit von München entfernt ist. Und München ist ja eigentlich schon fast mein Zweitwohnsitz. In München wohnt die schöne Sarah, und der schöne Benjamin, und ich mag die beiden sehr gerne, und so kommt es auch mal vor, dass ich  jedes zweites Wochenende in München bin.

Ausnahmsweise war ich diesmal jedoch nicht in München um die wunderschöne Sarah und den wunderschönen Benjamin zu besuchen, sondern die wunderschöne und talentierte Leonie Fietz, die nicht nur eine begnadete Fotografin ist, sondern sich auch zu einer wirklich guten Freundin von mir entwickelt hat. Also war ich de facto auch gar nicht in München, sondern in Landshut.

Aber sowohl Leonie als auch ich hatten eigentlich schon Lust, was mit meinen Lieblingsmünchnern zu machen; weswegen wir einfach mal in den Zug stiegen um uns an der Isar mit ihnen zu treffen. Noch bevor wir im Zug saßen, schrieben wir Kai, ob er denn Lust hätte, mit nach München zu kommen. Er wollte gerne wissen, was wir vor hatten, aber da wir selbst uns noch gar keine Gedanken über so abstruse Dinge wie Planung gemacht haben, konnten wir ihm auch keine wirkliche Auskunft geben. :D Alles, was wir wussten war, dass wir uns an der Isar treffen würden.


Das Leben ist zu kurz um immer ernst zu sein (:
von links: Tessa, Leonie, Kai

So trafen wir uns erst am Bahnhof und fuhren dann zur Isar, plauderten und hielten unsere Beine in das Wasser. Die wunderschöne Sarah und ihr Freund mussten dann leider schon gehen, während uns der wunderschöne Benjamin bisschen warten lies; Da wir ja allerhand Gepäck dabei hatten, beschlossen wir, einfach ein paar Nachtfotos zu machen. Also zog ich mir schnell mein langes, schwarzes Kleid an und eine Perücke, Schmuck angelegt und Fotos können gemacht werden. Die erste Idee war es, sich in den Isar reinzustellen... Was keine so gute Idee war, denn man konnte an diesem Teil der Isar tatsächlich nicht stehen, da die Strömung schon ziemlich heftig war. Auf der Suche nach einem tollen Motiv fanden wir dann eine
Unterführung. Voller Graffiti und ziemlich abgeranzt - ein tolles Kontrastprogramm. Und ich stelle mich mitten Hinein, Kai's Vision war es, dass ich ängstlich und verloren wirken sollte. Und das tat ich, auch wenn es sehr schwer war, denn alle drei Sekunden kamen Betrunkene Menschen vorbei. Oder Radfahrer. Oder beides. Diese waren natürlich sehr interessiert, was da los ist, hatte Kai doch sein Equipment aufgebaut. Dadurch verzögerte es sich alles ein bisschen. Kai und Leonie agierten wirklich gut zusammen; sie gaben sich gegenseitig Tipps und besprachen das Motiv. Was als Model übrigens immer sehr schön ist, wenn man eine gefühlte Ewigkeit in einer unmöglichen Pose da steht und hofft, dass endlich ein Foto gemacht wird, und man sich wieder normal positionieren kann - aber die Fotografen haben ja Zeit. :'D Ich weiß, für gute Fotos ist das ja auch nötig. Steckt irgendwie viel mehr Arbeit dahinter als man denkt. Vielleicht schreibe ich dazu mal einen Blogeintrag. "Modeln - Du musst ja einfach gut aussehen!" und "Fotografieren - Du musst ja einfach auf den Auslöser drücken".. Ohja, das mache ich!

Nachdem wir also da ein bisschen Aufmerksamkeit auf uns gezogen haben und Leonie noch ein paar junge Mädchen fotografiert hat, gingen wir zurück zur Isar, schließlich warteten da mein wunderschöner Freund un der wunderschöne Benjamin. Zufrieden mit uns setzten wir uns dazu. Wir plauderten und entspannten uns und schließlich gingen Zigarreten, eine Flasche Captain und eine Flasche Wein herum. Wir lachten unheimlich viel und der wunderschöne Benjamin, machte seinem Ruf alle Ehre und machte super Stimmung. Tanzend und singend mit seinen kleinen Boxen in der Hand, lief er voraus zur U-Bahn, denn es wurde ganz spontan beschlossen, dass wir bei ihm schlafen. (Wisst ihr was? Das war die größte Lektion, die mir der wunderschöne Benjamin mitgegeben hat, er ist ein Freigeist und alles, was er macht, funktioniert. Aber er geht so sorglos und spontan in das Leben hinein - das ist wirklich befreiend. Ich musste früher ALLES geplant haben, doch der wunderschöne Benjamin nahm mir meine Sorgen immer mit dem Satz: "Tessa, das ist doch ein Problem der Zukunftstessa. Genieß doch deine Zeit!"Und er hatte Recht, es hat mir so viel gebrachht mir keine Sorgen über Dinge zu machen, die ich gerade ja eh nicht ändern konnte.) Seit ich ihn kenne, sind solche planlosen, spontan Aktionen mein Lieblingsausgleich zu dem durchgeplanten Alltag. Der wunderschöne Benjamin machte sich also wieder Freunde, tanzte mit Fremden, schrie in die U-Bahnen "IHR MÖGT DOCH AUCH ALLE BLACK SABBATH" und wie es immer ist - er kam super an damit. Schönheit ist ein Vorteil, schätze ich. Jeder andere wäre wohl als asozial abgestempelt worden. Wie es denn auch sei, nach einer sehr unterhaltsamen Fahrt mit der U-Bahn (und vielen Fotos während dessen), kamen wir beim Benjamin an und irgendwann schliefen wir dann dort auch. Was wir am Samstag machen würden? Guess what, wir hatten nichts geplant. Falsch, ich schon. Ich hatte ein Shooting um 10.30 Uhr. Deswegen bin ich ja auch so früh schlafen gegangen.

Der Morgen began chaotisch - Der wunderschöne Benjamin und mein wunderschöner Freund wollten ganz ihrer Tradition wandern gehen, also packten sie schnell alles zusammen und wollten los. Ich stand ebenso früh auf, um mich für mein Shooting fertig zu machen. Nun, ich fragte also beim Fotografen nach, ob der Termin noch steht, und - ich war bereits umgezogen und geschminkt - erfuhr, dass er was anderes ausgemacht hat, weil ich am Abend vorher nicht mehr geantwortet habe (Mein Handyakku war leer) Ärgerlich. Schließlich ist es für mich klar, dass wenn ein Termin ausgemacht wird, dass er eingehalten wird. Vor Allem hatte er da nicht nachgefragt, ob der Termin noch steht, sondern einfach den Rahmen nochmal geschrieben. Doch ich wäre nicht Tessa, wenn ich mich davon unterkriegen lassen würde. Ich hatte ja noch zwei fantastische Fotografen dabei. So brachen Leonie, Kai und ich auf, und wollten einen Citywalk durch München machen.

Wir stiegen am Hauptbahnhof aus, und liefen bei brütender Hitze einfach darauf los. Mit Haufen Zeug im Schlepptau. Während ich erstmal dafür sorgte, dass meine beiden Lieblinge nicht dehydrieren, hielten wir auch Ausschau nach einer coolen Location, die zu den Outfits von Leonie und mir passt - und schnell war diese auch gefunden. Ein sehr neumodisches Gebäude mit schönen Hochhäusern im Hintergrund und einer tollen Glasbrücke. Das passte wie die Faust aufs Auge auf Leonie's Outfit. Leonie war ja eigentlich Fotografin, aber wollte sich gerne auch als Model versuchen. So machte sich Kai ans Fotografenwerk und ich stand Leonie als Beraterin zur Seite. Sie machte ihre Sache wirklich gut, dafür, dass es ihr erstes Mal war. (thihihi. Flacher Witze sind toll!)

Erste Location war abgehakt und gleich wenige Meter weiter fanden wir die perfekte für mich. Ein sehr neumodischer Brunnen. Mein Outfit war sehr klassisch - ganz in weiß, mit goldenen Schmuck und einen
großen Hut. (Anmerkung: ich war darauf schon Stolz; ich habe die Angewohnheit mit immer ein Accessoires zu kaufen, wenn ich verreise; so bestand mein Outfit aus einer Tasche aus Amsterdam, einen Hut aus München und Schuhen aus Italien) Kai brachte es natürlich fertig mir eine Assoziation zu der Raffaellowerbung in den Kopf zu setzen und seitdem geht es mir nicht mehr aus dem Kopf. Es machte sehr viel Spaß mit zwei befreundeten Fotografen zu shooten, denn natürlich kamen auch Witz und gute Laune nicht zu kurz.




Wir schlenderten weiter durch die Stadt und fanden noch einen schönen Platz, an dem wir Leonie vor schönen Blumen in Szene setzen konnten. Wieder mal spielte ich die Mama und besorgte was zu trinken,
während Kai Leonie ablichtete. :) Schließlich holten wir uns auch was zu Essen; denn inzwischen war es später Mittag. (Es gab einen wirklich leckeren Salat!)

Ursprünglich wollten wir dann weiter zum botanischen Garten, denn der wunderschöne Benjamin hat gemeint, dass es wohl direkt eine Ubahnstation gibt, die so heißt. Wir stellten uns wohl aber blöd an und fanden sie nicht. Also, machten wir uns auf den Weg zu Englischen Garten. Dort sind wir aber auch nie angekommen, da uns eine besonders schöne Stelle der Isar ins Auge gesprungen ist.

Leonie und ich zogen uns also um und schminkten uns. Kai hatte währenddessen eine schöne Zeit und entspannte bisschen. Leonie hatte mich überredet ein grünes Kleid von ihr anzuziehen; dabei mochte ich Grün überhaupt nicht; passend dazu schminkte ich mich silbrig/grün - mit Handycap, da ich nur mein Handy als Spiegel hatte. Leider viel mir dabei aus, dass Grün sehr gut zu mir passt. Mist. Leonie hingegen zog mein langes, schwarzes Kleid vom Vortag an; dazu trug sie den von mir selbstgemachten Blumenhaarschmuck, ein Blumenarmband und eine Blumenkette. Er war Lila und passte so atemberaubend gut zu ihr, dass ich ihn ihr schenken MUSSTE.

Es ging auch gleich los; eine Efeuwand hatte es uns angetan und ehe sie sich versah, verpackten wir Leonie darin. Ich assistierte Kai, in dem ich den Blitz hielt - was auch leichter gesagt als getan ist; schließlich stand ich die ganze Zeit an einem Abhang und musste permanent dagegen ankämpfen abzurutschen.

Nachdem dieses Motiv eingefangen war, überlegten wir uns, was wir mit mir anstellen könnten. Wir fanden schließlich ein paar umgefallene Bäume, die mit Moos überwachsen waren, und lockere Rinde. Schnell hatten wir die fixe Idee, mich in den Baum "einzuarbeiten" und ganz Leonie-like begann sie die Rinde abzulösen. Ein ganz schönes Gewusel an Insekten und Würmern fand sich darunter. Ich hatte als veganerin einen Ruf zu verteidigen, dass ich alle Tiere mag und legte mich also zu ihnen. (Warum ich das machte? Nun, wenn ich es nicht getan hätte, wer denn sonst?) Und schon wurde ich mit Moos und Rinde bedeckt. Meine gesamte Haut juckte, und ich fühlte, dass hunderte kleine Tierchen auf mir rumkrabbelten. Doch ich durfte mich nicht bewegen, da sonst das bezaubernde Arrangement von Dreck, Rinde und Moos, welches Leonie gezaubert hatte, zerstört worden wäre.
So hieß es: Aushalten und Abwarten. Eine gefühlte Ewigkeit später durfte ich mich wieder bewegen, hossa! Wir hatten gar nicht mehr so viel Zeit, also beschlossen wir, die Outfits beizubehalten. Ich wollte aber noch gerne ins Wasser - vielleicht um auch die Tiere von meinem Körper zu bekommen? Wer weiß, wer weiß... Spontan rufte ich also den Efeu runter und schlang ihn um mich, danach ging es ab ins Wasser - Kai folgte mir. Leonie schminkte sich während dessen neu, denn sie wollte noch gerne bisschen mit Gold arbeiten; meine Kette hatte sie dazu inspiriert, die sie als Headpiece zweckentfremden wollte.

Das Wasser und die Strömung waren sehr stark und ich musste darauf achten, dass der Efeu mir nicht wegschwimmt. Im liegen zu shooten wäre undenkbar gewesen, weswegen wir uns wieder an den Rand begaben. Dort legte ich mich auf den Boden und verteilte den Efeu um mich. Die ganze Szenerie erinnerte an Ophelia, wie uns eine Passantin mitteilte, die interessiert fragte, was wir denn machen. Natürlich bekam sie eine Visitenkarte.

Nachdem ich mich dann abgeschminkt und getrocknet habe, packten wir die Sachen zusammen und suchten einen passenden Ort für Leonie. Leonie erinnerte mich an eine Zarenprinzessin. Sie hatte meine Kette

tatsächlich zu einer Art Diadem umgewandelt und trug ihre eigene goldene Kette. Ebenso trug sie meine goldenen Ohrringe und ich habe noch die Kette meiner Handtasche abgebastelt, damit wir sie in ihr Haar legen können. Vor einem alten Haus fanden wir ein Tor, was perfekt zu ihr passte. So wurde das letzte Motiv des Tages eingefangen.

Insgesamt waren wir elf Stunden unterwegs. Die meiste Zeit ging dafür drauf, schöne Locations zu finden. Und das könnte man vielleicht auch kritisieren - man hätte sich vorher mehr Gedanken machen können. Aber ich fand es genauso gut, wie es war. Auf diese Weise haben wir viele schöne Ecken von München entdeckt! Eine Entdeckungsshootingtour sozusagen. Und wir hatten trotz der Hitze und dem vielen Gepäck viel Spaß. Ich glaube, ich würde gar nichts anders machen!

Zum Abschluss spendierte ich meinen Lieblingsmenschen noch ein Eis. Es war schön nochmal zusammen zu sitzen und die Tage Revue passieren zu lassen - mit guten Freunden. Schleißlich trennten sich unsere Wege am Hauptbahnhof, denn während die beiden Heimfuhren, verbrachte ich auch diesen Abend in München.



Photo: TUG Photography

Ich finde, dass es immer wieder schön ist, freie Projekte mit Freunden zu realisieren. Und dieser Tag war wahnsinnig produktiv! Wir haben so viele verschiedene Motive umgesetzt und dabei noch so viel Spaß gehabt und uns alle noch ein bisschen besser kennengelernt. Ebenso auch München mal ganz anders gesehen. Besonders schön war es, zu erleben, wie die pure Kreativität in der Luft lag, wir konnten uns gegenseitig ergänzen, andere Blickwinkel entdecken und einfach viel Lachen.

Was sagt ihr zu den Bildern? Gefallen sie euch? Und habt ihr eine lieblingslocation in München?

Ich hoffe natürlich - wie immer - , dass euch dieser Bericht gefallen hat. Über Feedback freue ich mich immer!

Habt eine wunderschöne Zeit!

Credits:
Model, Make-Up 1: TessaJeanCook
Model, Make-Up 2: Leonie Fietz - Model
Fotograf 1: TUG Photography
Fotograf 2: Leonie Fietz - Art


Blumenheadpiece, Blumenaccessoires: TessaJeanCook

Dienstag, 18. August 2015

Dreist kommt weiter; oder: "From Grief to Light"

Dreist kommt weiter.

Nun, nachdem mir eine Freundin die Arbeiten von Liancary. gezeigt hat, wollte ich unbedingt mit ihr zusammen arbeiten; ihr fantastischer und mystischer Stil sagte mich gleich zu. Es dauerte nicht lange, bis ich sie fragte, ob sie mal mit mir zusammen arbeiten will.

Und... Wie  ihr bereits wisst, sagte sie ja. :)  Super, ich habe mich unheimlich gefreut! Die Freude wuchs natürlich als sie mir sagte, dass sie ein großes Projekt mit mir plante.

Die Serie "From Grief to light" ist das Resultat davon. 

"the passing of the grief"
Mein wohl liebstes Bild aus dr Serie!! :)
Inspiriert von "Kirsty Mitchell - Photography" war das Projekt eine sehr gut koordinierte Zusammenarbeit; Lia hatte mit "Miss Magnolias Flower Project" eine fabelhafte Floristin gefunden, die sich um die Blumen, welche für das Projekt nötig sein würden, kümmerte. Ich selbst habe mich mit einem befreundeten, jungen Stylisten, Jan Rieger, in Verbindung gesetzt, der mir sofort versprach, dass er meine weiße Perücke in eine atemberaubende Turmfrisur verwandeln könnte. Ein passendes Kleid hatte Lia schon auf Vorrat. Ich selbst war für das Make-Up zuständig.

Wie die anderen sich vorbereitet haben, kann ich nicht sagen, ich weiß nur, dass ich mir die Bilder von Kirsty Mitchell sehr lang und intensiv angesehen habe. Wir wollten keine exakte Kopie - sondern nur inspiriert von ihrer Bildidee etwas Eigenes schaffen. In meinem Kopf machte ich mir also Gedanken zu Make-Up und Posen.

Ich muss zugeben, dass ich schon bisschen aufgeregt war. Am Freitag morgen pflegte ich mein Haut besonders gut mit Masken und weiteres Schönheitszeug. Ich stand Samstag auch sehr früh auf, damit ich im Zweifelsfall noch Zeit habe, mich komplett neu zu schminken. Nach meinem Morgenkaffee ging es dann auch schon los mit dem Schminken. Parallel dazu fuhr mein Freund los um Lia, und Kai (von TUG Photography), der spontan am Freitag zu Lia (das heißt in diesem Fall, von Wasserburg nach Hof!) gefahren ist, um beim Shooting am Samstag zu assistieren.

Bei meinen Make-Up achtete ich zunächst darauf eine einheitliche, bleiche Haut zu 
bekommen. Ich konturiere relativ schwach mit grauen Tönen, damit die Rouge gut hervorkommt.
Make-Up / Frisur / Blumen
Mich erinnerte das Make-Up in dem Status an das Barock. Mein Schönheitsfleck, den ich obligatorisch mit schwarz nachziehe, half dabei vielleicht ein bisschen. Vielleicht :P Die Augenbrauen machte ich in einem dunklen Braunton, so dass sie gut zur Geltung kommen, aber dennoch nicht zu hart aussehen. Die Augen an sich umrandete ich reichlich mit bunten Lidschatten, vor Allem mit Farben, welche auch in den Blüten vorkommen. Das ganze gut verblendet und die Wimpern schwarz getuscht. Das war es eigentlich. So beschrieben ist es natürlich deutlich schneller als es geschminkt ist. :D Meine zu der Zeit, kurzen, roten Haare, gelte ich zurück, damit sie unter der Perücke nicht zu sehen sind. Und so wartete ich darauf, eingesammelt zu werden. Achja, ich sollte erwähnen, dass ich im Trainingsanzug wartete, wohl wissend, dass es schon bald nicht mehr ganz so bequem sein würde. :D

Und tatsächlich: Es hat alles super geklappt, die Perücke wurde rechtzeitig von Jan abgeholt, der sie erdbebensicher verpackt hatte, Kai und Lia waren auch eingesammelt und Marina wartete bereits am Schloss Faintasie in Bayreuth. Es konnte also los gehen.

Zunächst zog ich das Kleid an, was allein schon schwer zu handeln war; hatte es doch einen riesigen Reifrock. Der Rock passte auch wie angegossen, nur leider das Oberteil nicht - doch Kai hilf aus, in dem er es mit Klammern fixierte. Wo ich mich umzog? Mitten im Schlossgarten, wenn man es paarmal gemacht hat, macht es einen nichts mehr aus, sich vor anderen umzuziehen. (; schließlich packten wir gebannt die Perücke aus.. Und wir waren begeistert. Sie war wirklich pompös; Jan hatte sogar ein Gestell gebastelt, damit sie hält. Irgendwie schafften wir auch das Ding auf meinen Kopf zu platzieren; nur ganz sicher hielt es leider nicht. Und ich hatte dummerweise den Haarlack daheim stehen lassen. Nun, Marina stabilisierte die Perücke elegant mit ihrer Blumengirlande. Auch das ist viel schneller geschrieben als getan, denn tatsächlich dauerte das ziemlich lange. :D Eine ziemlich lange Zeit, in der ich nur darstand und darauf hoffte, dass die Perücke auf meinem Kopf hält. Sie war auch ziemlich schwer. Letztlich schminkte ich nur meine Lippen Lila und dann konnte es losgehen.
Platzieren der Blumen

Das Shooting selbst war auch ein Abenteuer für sich. Ich war sehr unbeweglich und war sehr froh darüber, dass das Kleid lang genug war, so dass ich keine Schuhe habe anziehen müssen. Mit hohen Schuhen wäre ich wohl aufgeschmissen gewesen. Ich musste auch beim Laufen und Positionieren stetig darauf achten meinen Nacken gerade zu halten, damit die Perücke nicht herunterfällt und die ganze Arbeit nicht umsonst war. Selbst etwas korrigieren konnte ich nicht - ich habe mich komplett auf Marina und Kai verlassen, die sich heldenhaft darum kümmerten, dass die Perücke richtig sitzt. Dem entsprechend war auch das Posen
Rauchbombenfee Marina (:
nicht gerade einfach, gerade, weil es am Besten märchenhaft leicht aussehen sollte. Marina spielte auch immer wieder die Rauchbombenfee - während Lia mich und Kai Lia, wie sie mich fotografierte, fotografierten. (Für den Satz feier ich mich gerade! :D) Hin und wieder haben wir wohl ein paar Brautpaaren die Show gestohlen, denn viele wollten das tolle Wetter und die wunderschönen Gärten für ihre Hochzeitsfotos nutzen; nur blöd, wenn dann der Fotograf lieber das Model fotografiert, was in einem riesigen Aufzug vorbeiläuft. :D Wobei einige sehr cool reagiert haben und sich einfach mit mir fotografieren liesen. (:


Auch wenn das Shooting dann innerhalb weniger Stunden (insgesamt 2,5h) fertig war, war es dennoch sehr anstrengend, durch das schwere Kleid, die schwere Perücke, die Hitze und die eingeschränkte Beweglichkeit, war ich wirklich sehr ausgelaugt danach. Ich wollte nur noch aus den Sachen raus, und so verzog ich mich gleich nach dem Gruppenbild ins nächste Gebübsch und zog mich um - und ich kam mit zurückgegelten Haaren und Trainingsanzug wieder heraus. Einige Besucher der Gärten waren schon recht verwundert über diese Verwandlung und wir hatten unsere Freude damit. 

Ein kleines Gruppenbild des tollen Teams! Leider ohne Jan (Perücke)
von links nach rechts:
(hinten); Lia (liancary.), Marina (Miss Magnolias Flowerproject) und Kai (TUG Photography)

Schließlich fuhren wir Lia und Kai nach Hof zurück. Müde, aber sehr Zufrieden landete ich schließlich im Bett, bis Lia schrieb, dass die Bilder toll geworden sind und erste Vorschaubilder schickte. Es ist für mich immer wieder eine Erleichterung, wenn die Bilder dann tatsächlich gut geworden sind! Und ich finde, die fertigen Bilder sehen wirklich gut aus, Lia hat mit ihrer grandiosen Bearbeitung nochmal was drauf gelegt.
Auch wenn ich im Nachhinein nicht ganz Zufrieden mit meinem Make-Up war: Ich hätte die Kontur doch deutlicher setzen sollen, nach meinen Geschmack. Ebenso hätte ich mir einen besseren Ausdruck gewünscht; sicherlich hat mich da die extreme Konzentration auf die Perücke gehemmt; das sollte jedoch nicht passieren.

Insgesamt kann ich nur sagen, dass das Shooting einfach unheimlich viel Spaß gemacht hat mit diesem tollen Team! Ich muss sagen, ich bin begeistert von den kreativen Leuten, mit denen ich an dem Tag zusammenarbeiten durfte! Die Atmopshäre ware toll und wirklichangenehm. Und auch die Ergebnisse sind klasse geworden! Was will man mehr? :'D Was sagt ihr? Gefallen euch die Bilder? (:

Noch mal ein Bild der wunderbaren Lia bei der Arbeit (:

Ich hoffe, dieser kleine Hintergrundbericht
hat euch gefallen! (:

Und wenn er das hat, besucht doch meine Facebookseite, wo ihr noch mehr Ergebnisse meiner Modelarbeit sehen könnt! Hier werdet ihr in Zukunft weitere Hintergrundberichte, Making-ofs,  und Tutorials finden.

Ich hoffe, ihr habt eine tolle Zeit!




Credits:
Photography and Dress: Liancary
Model, Make-Up: Tessajeancook
Flowerpieces: Miss Magnolias Flower Project
Hairstylist: Jan Rieger
Assistant: TUG Photography
Inspired by: Kirsty Mitchell Photography

Hintergrundinformation:
"From Grief to light" wurde bereits im Dark Beauty Magazine gefeatured, bekam ein webeditorial von Scorpio Jin, und wurde in der Juliausgabe des Plenilune Magazines abgedruckt.